... Fotografie ...
"Farbe heisst nicht Schwarzweiss plus Farbe, und Schwarzweiss ist nicht nur ein Bild ohne Farbe Die entscheidenden Augenblicke sind in Farbe und in Schwarzweiss nicht die gleichen. Es ist der Bildausschnitt, in dem sich die Disziplin des Fotografen zeigt. Durch die Wahl des Bildrahmens kann man Elemente ein- oder ausschliessen, Szenen beschneiden oder sie zusammenhalten, je nachdem, ob sie von einem Motiv ablenken oder es unterstreichen.
Das ist einer der Hauptunterschiede zwischen einem Maler und einem Fotografen. Der Maler beginnt mit einer leeren Leinwand, während wir mit einem schon vorhandenen Bild arbeiten.
Wir sind dabei, unsere eigene Sprache zu entwickeln ... Die Fotografie ist eine Entsprechung unserer Zeit: vielfältig, schnell und sofort verfügbar. Und weil dies so einfach ist, wird es schwieriger werden ... jeder macht Bilder, jeder kann Trends oder einen Stil kopieren ... Die innere Vorstellung ist es, die man haben muss.
Der einzige Rat, den ich geben kann, ist folgender: Ein Fotograf sollte lernen, mit einem Minimum an Ausrüstung auszukommen. Je einfacher die Ausrüstung zu handhaben ist, um so besser kann man sich auf das Sujet und die Komposition konzentrieren. Die Kamera sollte lediglich ein Hilfsmittel für das Auge sein."
von Ernst Haas
... mich oder die Anfänge ...
Ich war dreizehn Jahre alt, als ich von meinem Vater eine Kodak Retina Kamera geschenkt bekam, eingepackt in einer braunen abgeschabten Lederhülle. War es das glänzende Äussere, das leise Schnurren beim Auslösen, das knarrende Geräusch beim Aufziehen oder der Sucherdurchblick der die Aussenwelt auf ein Rechteck schrumpfen liess? Auf jeden Fall war ich von diesem Lichtbild-Apparat fasziniert.
Nach meiner Erstausbildung kaufte ich mir eine Leica R3 electronic mit einem Objektiv. Was für ein Gefühl! Ich war noch ein fotografischer Neuling, doch stolz auf meine Errungenschaft. Zum Glück war für mich das visuelle Gestalten seit meiner Kindheit schon immer eine Ausdrucksmöglichkeit. Die Kamera wurde nun zu meiner Wegbegleiterin.
Von 1986 bis 1989 absolvierte ich in Baden und Zürich eine Ausbildung zum Fotografen.
Nun, nach Jahren des Suchens und des Arbeitens mit verschiedenen Kamerasystemen, bin ich wieder zum Ursprung zurückgekehrt und fotografiere wieder mit digitalen und analogen Leica-Kameras. Meine belichteten Filme entwickele ich selbst und scanne die ausgewählten Fotos.
Ich betrachte die Welt um mich, wähle einen Ausschnitt mit dem Sucher meiner Kamera, drücke auf den Auslöser, halte die Zeit an. Jede Fotografie ist in dem Augenblick, in dem ich den Auslöser niederdrücke, schon Geschichte und zeigt lediglich einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Fotografie kann niemals Realität sein. Den Motivrahmen, den ich setze, ist meine persönlich emotional gestaltete Beschreibung der Aussenwelt.
und noch dies ...
"Eines muss die Fotografie festhalten: das menschliche Gefühl des Augenblicks. Diese Art Fotografie ist Realismus. Aber Realismus ist nicht genug, da muss noch Vision hinzukommen. Beides zusammen kann eine gute Fotografie schaffen. Es ist schwierig, diese dünne Linie zu beschreiben, wo Materie endet und Seele beginnt."
von Robert Frank
Ausstellungen
1997/1998 "Moçambique Kinder" in der "Alten Spinnerei" Wettingen, im "Design Center" Langenthal, im "Schlachthaus Theater" Bern und im "Musée International de la Croix Rouge" Genf
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